Die Luan Tou Schule im Feng Shui
Die Luan Tou Schule, welche auch als Formschule bezeichnet wird, zählt zum Feng Shui und hat sich völlig getrennt von der Kompass-Schule entwickelt.
Luan Tou die Landschafts- und Formanschule
Luan Tou wurde erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts entwickelt und stammt ursprünglich aus dem südlichen China. Die Landschaft, die dort von sanften Hügeln und schwungvollen Flussläufen durchzogen ist, war auch die Heimat des Gelehrten Yang Yün-Sung, der im 9. Jahrhundert lebte und bis heute als Erfinder der Formschule gilt. Obwohl er in einem damals sehr kriegerischem Zeitalter lebte, war nach seiner Theorie die ideale Lage für eine Festung oder eine Stadt der südliche Hang eines Berges. Bisher galt der Gipfel als beste Lage, da dieser natürlich einen Rundumblick um den Berg ermöglichte und er leichter zu verteidigen war. Yang Sün-Sung war dennoch überzeugt davon, dass ein südlicher Hang die bessere Lage war: Nicht nur ist die Stadt dann lichtdurchflutet und hell, sondern auch gut vor starkem Wind geschützt.
Der Gelehrte verfasste auf dieser Grundlage einige Bücher und gab darin auch den Hügeln und den Flüssen Namen, welche selbst heute noch im Feng Shui vorkommen. Er nannte seine Theorien „hsing shih“ – übersetzt bedeutet dies so viel wie „Lehre der Gestaltung und Koordination“. Geläufiger ist vielen diese Feng Shui-Lehre als „Kwangsi“, was gleichzeitig der Name der Landschaft ist, in der Luan Tou entstand. Zahlreicher Liedermacher und Dichter verfassten in den folgenden Jahren Werke über diese Provinz und über ihre herrliche Natur.
Der Aufbau der Luan Tou Schule
Der erste wichtige Punkt der Formschule ist, ein Objekt so gut wie möglich in der vorhandenen Umgebung auszurichten. So ist es in China beispielsweise vorteilhaft, wenn sich hinter einem Objekt ein Berg befindet und dieses links und rechts zusätzlich durch kleinere Berge geschützt wird. Nach vorne hinaus sollte der Blick frei auf einen Fluss sein. Als beste Ausrichtung gilt Nord-Süd.Hintergrund dieser Anordnung ist die Wetterachse des Landes, da die kalten Winde in China primär aus dem Norden kommen. Ein Berg, der zum Norden hin steht, schützt somit ein Objekt recht gut. Eine Bergkette, die nach Osten hin ausgerichtet ist, sollte etwas höher sein als die zum Westen, da auch dort der Einfluss des Wetter mit den Sonnenstrahlen in Zusammenhang steht. So ist die West- und Südsonne in China die wärmste und bietet dem geschützten Mittelpunkt eine angenehme Temperatur.
Soll diese Aussage nun in Europa angewandt werden, so gibt es hier keine so strenge Nord-Süd-Ausrichtung – stattdessen ist es wichtig, dass man die hier vorhandene Wetterachse betrachtet. In Berlin wäre dies beispielsweise die Ost-West-Achse. Man projiziert in der Formschule von einem großen Umfeld immer alles auf einen kleineren Raum herunter, so dass sich auch einzelne Möbelstücke in einem Raum nach diesem Prinzip korrekt ausrichten lassen, um für mehr Harmonie im Haus zu sorgen. Die bedeutendste Grundlage der Luan Tou Schule ist der natürliche Instinkt des Menschen, nach Schutz zu suchen – so kann er sich optimal entspannen. Dies gilt sowohl für ein Privathaus als auch für geschäftliche Räumlichkeiten. Zur Formschule zählen allerdings nicht nur richtige Platzierungen, sondern auch die entsprechenden Materialien, wie beispielsweise Holz und Metall.
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