Bauplanung mit Feng Shui
Vor circa 3500 Jahren entwickelte sich in China die Naturphilosophie „Feng Shui“, ein Begriff, der übersetzt so viel wie „Wind und Wasser“ bedeutet. Feng Shui basiert auf der traditionellen chinesischen Sicht, dass es eine universelle Lebensenergie gibt, die uns alle umgibt und durchfließt – und nur durch gezielte Eingriffe in die Architektur kann diese Energie akkumuliert und geleitet werden. Dabei muss nicht nur Acht gegeben werden auf die Inneneinrichtung, auch die äußere Gestaltung des Gebäudes und die Lage des Objektes spielen eine zentrale Rolle. Das Ziel des Feng Shui ist, die fünf Grundelemente, welche die Basis dieser Naturphilosophie darstellen, miteinander in Einklang zu bringen: Erde, Holz, Wasser, Metall und Feuer.
Die Wahl des Grundstücks nach Feng Shui Kriterien
Vor dem Bauplan kommt die Grundstücksuche. Nach der Philosophie des Feng Shui übt jeder Ort, an dem man sich befindet, einen direkten Einfluss auf das Befinden des Menschen aus – dabei ist nicht nur die Lage des Grundstücks von Belang, auch die Form des Bauplatzes hat eine zentrale Bedeutung. Ideal ist, wenn das Grundstück eine quadratische oder rechteckige Form besitzt, weil dadurch alle Bereiche des so genannten „Bagua“ zu gleichen Teilen vertreten sind, womit Fehlzonen vermieden werden können. Nicht immer lassen sich in der Realität optimale Grundstücke finden, was auch nicht sein muss, da durch gezielte Maßnahmen bei der Architektur oftmals ein Ausgleich hergestellt werden kann – auf was Sie bei der Auswahl des Grundstücks und bei der Planung des Hauses achten müssen, wird eine Baguas-Analyse zeigen, die beispielsweise Aufschluss darüber gibt, wo Einbuchtungen oder Abweichungen im Grundstücksverlauf zu erkennen sind, welche den Energieverlauf negativ beeinflussen. Das zukünftige Gebäude sollte, so die Faustregel, möglichst zentral auf dem Grundstück platziert werden, damit Gleichgewichtsstörungen im Energiefluss vermieden werden, und zudem muss das Verhältnis zwischen bebauter und unbebauter Grundfläche im harmonischen Gleichgewicht stehen – auch wenn dieser Punkt aufgrund der hohen Baugrundkosten heutzutage schwer zu realisieren ist.
Die Ausrichtung und Umgebung
Wie sieht er nun aus der perfekte Feng Shui Bauplan?
Bei der Bauplanung nach Feng Shui ist die Ausrichtung des Hauses ebenso entscheidend wie der Zustand der Umgebung: Die Rückseite des zukünftigen Objektes sollte im Idealfall von einem Hügel geschützt werden, doch auch Baumgruppen oder Anhöhen bieten sich als Barriere an – des Weiteren ist es wichtig, dass das Gelände hinter dem Haus nicht abschüssig ist, da ansonsten die Energieverteilung aus dem Gleichgewicht gerät. Günstige Anzeichen in der Pflanzenwelt geben Aufschluss darüber, ob ein Grundstück zur Bebauung nach Feng Shui geeignet ist: Die Bäume und Pflanzen auf benachbarten Grundstücken müssen einen gesunden, natürlichen Wuchs aufweisen und das Gras auf dem potentiellen Baugrundstück sollte in üppigen Mengen gedeihen und ein sattes, tiefes Grün habe, da dies für ein gutes Chi spricht und sicherstellt, dass sich die Lebensenergie an diesem Ort in harmonischen Bahnen bewegt. Ist der Boden trocken, steinig und staubig, sollte vermieden werden, ein Gebäude auf diesem Grundstück zu errichten, da die Energieverteilung vollkommen aus dem Gleichgewicht geraten ist, was sich auch auf Ihr Gemüt auswirken würde.
Die Form des Hauses
Ein Leben mit Feng Shui bedeutet, dass man ein Leben im Gleichgewicht anstrebt: Daher gilt, dass sich das eigene Haus vom Volumen her anpassen sollte an die Nachbarshäuser, damit die allgemeine Energieverteilung nicht aus der Balance gerät. Zudem muss vermieden werden, dass das Grundstück in Relation zur Hausgröße unterdimensioniert wirkt, da solch ein Ungleichgewicht schnell negative Auswirkungen mit sich bringt – um auch kleinere Grundstücke größer wirken zu lassen, können einige Mittel des Feng Shui genutzt werden, die dabei helfen, wieder ein Gleichgewicht herzustellen: Während gezielte Außenleuchten die Umgebung größer erscheinen lassen, helfen Außenwände in einem dunklen Farbton dabei, die zu groß erscheinenden Dimensionen das Hauses zu kaschieren. Zu den Nachbarshäusern muss ein gewisser Abstand eingehalten werden, damit die Chi-Zirkulation nicht behindert oder gar blockiert wird, und zudem muss in der Planungsphase auf ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Fenstern und Türen geachtet werden: Im Idealfall gilt, dass für jede Tür drei Fenster verbaut werden sollten, wobei je nach Größe der Öffnungen auch Abweichungen erlaubt sind. Die Vorderseite des Hauses sollte in die südliche Richtung zeigen, da der Süden nach der Lehre des Feng Shui als Ort des Reichtums und der Wärme gilt, und das Dach des Hauses muss relativ flach sein und darf keine schneidenden Dachlinien besitzen, um die Energieverteilung nicht zu stören. Große Bedeutung muss den Zufahrtswegen geschenkt werden: Da Chi immer im Kreis fließt, besitzen besonders Kreis- und halbkreisförmige Wege eine glücksbringende Funktion, die sich positiv auf die Gemüter der Bewohner auswirkt. Vermieden werden muss ein Weg, bei dem Bewohner und Besucher direkt auf die Haustür zulaufen können, da sich so die Energien schlecht verteilen, was zu schädlichen Konsequenzen im finanziellen Bereich führen könnte.
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